Lösungen brainstormen

In dieser Lektion werdet ihr…

  • die Dimension eurer gesammelten Probleme prüfen.
  • im Team ein Problem auswählen, welches ihr lösen wollt.

Schlüsselbegriffe

  • Lösung: eine App oder KI-Modell, die oder das ihr zur Lösung eures Problems erstellt

Verschiedene Arten von Lösungen

In dieser Lektion werdet ihr damit beginnen, Lösungen für die ein oder zwei Probleme zu finden, auf die ihr euch zurzeit konzentriert. Am Ende dieser Lektion werdet ihr eine Idee ausgewählt haben, mit der ihr zur Lösung eures Problems beitragen könnt.

Verschiedene Arten von Lösungen verstehen

Überlegt noch einmal, was etwas zu einer Innovation macht, d. h. ein neues Produkt, das der Welt einen Mehrwert bringt oder eine neue Art und Weise, Dinge zu tun. Sie können:

  • etwas verbessern, das es schon gibt,
  • die Kosten von etwas senken, das es schon gibt,
  • dabei helfen, dass andere sich das Problem bewusst machen und ihr Verhalten ändern,
  • einen Ansatz, den es schon gibt, auf eine neue Situation anwenden oder sogar
  • eine komplett neue Lösung, Technologie oder Art und Weise finden, Dinge zu tun.

Lösungen können zu mehreren Kategorien gehören. Beispielsweise könnten selbstfahrende Autos eine Verbesserung gegenüber etwas sein, das bereits existiert (normale Autos). Es handelt sich aber auch um eine völlig neue Technologie, die es vorher noch nie gab. Behaltet diese Kategorien im Hinterkopf, wenn ihr über Probleme und Lösungen nachdenkt.

Hier sind nochmal ein paar Tipps für ein gutes Gruppen-Brainstorming:

  • Achtet darauf, alle Ideen zu sammeln – auch abwegige und übertriebene.
  • Vermeidet jegliche Beurteilung – sowohl von den Ideen anderer als auch von den eigenen.
  • Baut gegenseitig auf euren Ideen auf und entwickelt sie weiter.
  • Arbeitet gerne visuell – anstatt Worte aufzuschreiben, könnt ihr auch zeichnen.
  • Unterbrecht einander nicht – ein Beitrag nach dem anderen.
  • Versucht erst einmal so viele Ideen wie möglich zu finden – die Auswahl kommt später.
  • Bleibt konzentriert – bleibt beim Thema.

Neben Brainstorming gibt es noch andere Arten und Weisen, wie man auf tolle Ideen kommt. In diesem Video stellen wir euch drei Kreativmethoden vor:

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Ihr habt eine Menge Ideen, wie ihr euer Problem angehen könnt? Dann solltet ihr nun darüber nachdenken, welche Lösungen sich am besten mit einer mobilen App (oder mit KI, Künstliche Intelligenz) umsetzen lassen und welche Lösungen innovativ sind. Einige Ideen beinhalten vielleicht eine mobile App (oder ein KI-Modell), andere hingegen nicht. Denkt über alle eure Ideen nach und versucht, Wege zu finden, wie ihr die Möglichkeiten einer mobilen App oder KI nutzen könnt.

Hier sind einige Beispiele für das Problem „Müll in unserer Wohngegend“:

Mögliche Lösung Wie eine mobile App oder KI die Lösung noch verbessern kann
Der Stadt helfen, herauszufinden, welche Mülleimer öfter geleert werden sollten Die Menschen aus eurer Community bitten, in der App ein Foto zu machen und den Standort überquellender Mülleimer zu markieren. Diese Informationen werden direkt an die Stadt geschickt, damit sie die Mülleimer leeren kann.
Größere Mülleimer aufstellen
Strafzettel verteilen, wenn Menschen große Gegenstände auf der Straße liegen lassen
Eine Gruppe gründen, die sonntags die Straßen säubert, damit sich die Menschen stärker beteiligt fühlen Personen können sich über eine App finden und Aufräumgruppen gründen.
Einen Dienst einrichten, um Müll bei den Menschen zu Hause abzuholen Mithilfe einer mobilen App können euch die Leute direkt anrufen und ein Bild von den Dingen schicken, die sie abholen lassen wollen. Dies erleichtert es ihnen, ihren Müll loszuwerden.
Menschen mit Plakaten auffordern, keinen Müll auf den Boden zu werfen
Die Stadt dazu bringen, mehr Mülleimer aufzustellen Über eine App können die Leute Geld an die Stadt spenden, damit in ihrer Nachbarschaft mehr Mülleimer aufgestellt werden.
Ein KI-Modell entwickelt, das lernt, wann Mülleimer gefüllt werden (z. B. zu bestimmten Zeiten in der Woche, nach großen Veranstaltungen) Man kann die Daten der Müllabfuhr nutzen, um herauszufinden, wann bestimmte Gebiete eine Müllabfuhr benötigen.

Wie ihr seht, braucht es nicht für alle Lösungen eine mobile App oder KI. Beispielsweise wäre eine App für Menschen, die der Stadt Geld spenden möchten, nicht die beste Idee. Denn es gibt bereits eine Menge Websites, die dasselbe anbieten. Und man braucht auch keine mobile App, um einen Mülleimer zu entwerfen, der mehr Platz für Müll bietet.

Seid ihr bereit, euch für Probleme und Lösungen zu entscheiden? Dann fahrt mit der nächsten Aktivität fort.

Aktivität: Probleme brainstormen

Dafür braucht ihr:

  • Ein oder zwei Probleme aus der Lektion „Probleme recherchieren und auswählen“
  • Post-its oder Papier
  • Stifte oder Marker
  • Dieses Arbeitsblatt
  • Falls ihr euch virtuell trefft, könnt ihr Tools wie ideaboardz oder Mural nutzen.

Falls ihr keinen Drucker habt, könnt ihr auch ein leeres Blatt Papier verwenden oder das Arbeitsblatt online ausfüllen.

Teil 1

  1. Schreibt die Kategorien an eine (digitale) Tafel oder auf ein großes Blatt Papier.
    • etwas verbessern, das es schon gibt,
    • die Kosten von etwas senken, das es schon gibt,
    • dabei helfen, dass andere sich das Problem bewusst machen und ihr Verhalten ändern,
    • einen Ansatz, den es schon gibt, auf eine neue Situation anwenden oder sogar
    • eine komplett neue Lösung, Technologie oder Art und Weise finden, Dinge zu tun.
  2. Nehmt euch für jedes eurer „Top-Probleme“ ein paar Minuten Zeit und denkt darüber nach, mit welcher Art von Innovation aus den Kategorien oben ihr das Problem lösen könnt. Schreibt eure Lösungsideen unter der Kategorie auf.

Teil 2

Lösungen auswählen

  1. Wählen ein paar Lösungen aus, die ihr gut findet. Um das Ausmaß jeder der ausgewählten Lösung zu prüfen, stellt euch diese Fragen:
    • Versucht die Lösung einen Teil eines wirklich großen Problems zu lösen?
    • Findet ihr drei bestehende Unternehmen oder Lösungen, die das tun, was ihr tun wollt? (Wenn ja, wie kann sich eure Lösung davon abheben und innovativer werden?)
    • Habt ihr die Nutzer:innen – also die Personen, die von dem Problem betroffen sind – im Blick?
    • Handelt es sich um eine mobile App und/oder wird KI eingesetzt?
      • Nutzt die Lösung die Funktionen von Smartphones (z. B. GPS, Beschleunigungsmesser, Kamera)? Wenn nicht, überlegt, wie ihr die Lösung als mobile App umsetzen könnt.
      • Nutzt die Lösung die Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz (wie z.B. Bilderkennung, Spracherkennung oder Text-to-Speech)?
  2. Ihr habt mindestens drei Ideen, die das Problem lösen, den Bedürfnissen der Nutzer:innen (User) entsprechen, innovativ sind und die Funktionen von Mobiltelefonen gut nutzen (oder KI Funktionen wie Bilderkennung nutzen) ? Dann geht weiter zur nächsten Lektion.
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Reflexion

Herzlichen Glückwunsch, ihr habt eine Lösung für euer Problem gefunden! Macht nun mit den Ideenentwicklungs-Lektionen 7 und 8 weiter, um zu eurer Idee „Marktforschung“ zu betreiben und eine Problemdarstellung zu schreiben. Wahrscheinlich wird sich eure Idee im Laufe der Zeit noch weiterentwickeln. Eure App (oder KI-Modell) könnte am Ende auch völlig anders aussehen als ihr es euch jetzt vorstellt. Macht euch keine Sorgen: Das ist alles Teil der Ideenentwicklung!

  • Auf welches Problem und welche Lösung konzentriert ihr euch?
  • Welche Probleme habt ihr gefunden, die eine App (oder eine KI-Lösung) nicht lösen kann?
  • Wodurch wird eure Lösung innovativ?

Technovation Challenge

Bewertungskriterien für den internationalen App-Wettbewerb

Anhand von Kategorien und Kriterien wird die App (oder das KI-Modell) am Ende der Technovation-Saison von einer Jury bewertet. Diese Lektion hilft euch, Punkte in mehreren Kategorien für das „Pitch-Video“ zu sammeln. Hier könnt ihr den Bewertungsbogen einsehen.

Hier sind einige Beispiele für Apps, die Probleme im Zusammenhang mit Müll und Müllentsorgung lösen:

Eedo von The Cantavits

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81 Prozent der Menschen entsorgen Elektroschrott auf eine falsche Art, was zu giftigen Dämpfen und verschmutztem Wasser führt. Eedo ist eine Android-App, die eine Verbindung zwischen Elektromüllproduzenten und Recyclingunternehmen herstellt.

ZeroWaste (0 Waste) von 3BigTomatoes

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ZeroWaste hilft Menschen dabei, die verschiedenen Abfallarten in ihrem Haushalt zu erkennen. So können sie lernen, wie sie diese richtig recyceln, wiederverwenden und reduzieren können. Mit Bildern, Videos und Spielen hilft die App Menschen (insbesondere Kindern und neu Zugezogenen), die örtlichen Müllsammelregeln zu verstehen und fördert das Bewusstsein für „Zero Waste“ zum Schutz unserer Umwelt. Sie kann von jeder Person in verschiedenen Städten genutzt werden. Die App macht Spaß und ist lehrreich, und das Wichtigste: Sie ist kostenlos!

„Discardious“ von Team Charis

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Discardious trägt dazu bei, das Problem der falschen Abfallentsorgung in Nigeria zu lösen. Um loszulegen können die Benutzer:innen einen Ort mit Google Maps auswählen. Die App ermöglicht es, entweder ein Problem in ihrer Umgebung zu melden oder ein Fahrzeug anzufordern, der ihren Abfall abholt.